2024

50 Jahre Lister Turm | Veranstaltungsrückblicke

Wir freuen uns über Eure Besuche bei unseren Veranstaltungen und bedanken uns bei allen, die dieses Jahr mit uns zusammen möglich machen!

Unser Programmrückblick soll euch zeigen, was dem Team des Stadtteilzentrums Lister Turm bei der Gestaltung unserer Angebote ganz besonders am Herzen liegt und uns, sowie auch unsere vielfäligen Kooperationspartner*innen aus dem Stadtteil und darüber hinaus präsentieren. In diesem Jahr wird unser Programm noch bunter als sonst und es warten neben etablierten Highlights auch einige Überraschungen auf Euch.

 

Noch anstehende Veranstaltungen findet Ihr am Ende der Seite oder hier:

50 Jahre Stadtteilzentrum Lister Turm

Das ganze Jahr über Feiern - 2024 wir das STZ Lister Turm 50 Jahre alt!

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Projektrückblicke

Neben den einzelnen Veranstaltungen, die diese Reihe ausmachen, gibt es noch größere Projekte, die ebenfalls unter diesem Motto stattfanden. Rückblicke und Fotos findet Ihr dazu hier:

15. - 19. Januar 2024

Ich, ein:e Held:in?! | Projekt zu 50 Jahre STZ Lister Turm

Projektwoche im STZ Lister Turm mit der IGS List, der systemischen Beraterin und Demokratietrainerin Miriam Stude und der Kunstvermittlerin Katja Krause.

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Veranstaltungsrückblicke

April

 

07.04.: Rundgang jüdischer Friedhof - Über das Leben jüdischer Familien aus der List

45 Personen fanden sich am Sonntag, den 7.4. zu dem Rundgang „Über das Leben jüdischer Familien in der List“ auf dem jüdischen Friedhof an der Strangriede 55 ein. Der Friedhof ist sowohl flächenmäßig als auch mit seiner Anzahl von etwa 3300 Grabstätten der größte jüdische Friedhof Niedersachsens. Letzte, sehr vereinzelte Beisetzungen fanden dort noch bis in die 90er Jahre statt. Der Historiker Dr. Peter Schulze informierte in der zweistündigen Führung über das Leben jüdischer Menschen vor und nach 1900 in der List.Anhand verschiedener Grabstätten erläuterte Herr Schulze die Biographien von ausgewählten Familie, die in der List ansässig waren.

 

März

 

24.03.: Die total verrückte Eiersuche

"Verflixt! Wo sind nur die ganzen Eier versteckt, die der Osterhase zu Ostern verschenken möchte? Jemand hat sie geklaut und in der Eilenriede versteckt. Könnt ihr uns helfen und mit Hilfe unserer Koordinaten die verschwundenen Eier wiederfinden? Wenn ihr es schafft, erwartet Euch eine österliche Überraschung!"

Rasend kreativ ging es für zwei Gruppen am 24.03. durch die Eilenriede auf Eiersuche und im Anschluss zu bunten Osterbasteleien ins STZ Lister Turm.

Unsere Leitung Denise hat sich wirklich tolle Sachen einfallen lassen! Trotz durchwachsenem Wetter hatten beide Gruppen doch Glück mit dem ein oder anderen Sonnenstrahl und konnten als schöne Erinnerung an den Tag ein selbstgestaltetes  Frühstücksbrettchen mit nach Hause nehmen.

 

12.03.: Ferner Traum - Junge Rom*nja in Niedersachsen

Sinti*zze und Rom*ja sehen sich in Deutschland immer noch massiven Diskriminierungen ausgesetzt, dennoch ist Gadjé-Rassismus* ist immer noch ein wenig diskutiertes Thema und das trotz der historischen Dimension, die Gadjé-Rassismus* gerade in Deutschland hat. Am 12.03. konnten wir, in Kooperation mit der Stelle für Demokratiestärkung und gegen Rechtsextremismus der LHH, durch den Dokumentarfilm „Ferner Traum – Junge Rom*nja in Niedersachsen Einblicke in die Leben und Perspektiven von acht Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Niedersachsen gewinnen. Alltag, politisches Engagement, welche Erfahrungen sie mit Rassismus gegen Rom*nja haben und was sie sich für ihre Zukunft wünschen – all dies ist Thema dieses außergewöhnlichen Films, der in Zusammenarbeit mit Ternengo Drom e Romengo – Roma-Jugendliche in Niedersachsen e.V.
und Roma-Jugend Initiative Northeim 2016 entstand. Auf der Basis von Migrationsgeschichte, also ihren eigenen Familiengeschichten von Flucht und Vertreibung, stellen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen persönliche Reflektionen zur eigenen Identität und der Suche danach an. Der Film „Ferner Traum“ gibt einen spannenden Einblick in die Lebensgeschichten der Jugendlichen und in ihre Jugendarbeit in Niedersachsen.

Im Anschluss nahmen sich die Regisseurin Franziska Wenzel, sowie Alen Berisa (einer der jungen Menschen aus dem Film), die Zeit mit uns in Gespräch über den Film zu gehen.

 Cast und Credits:

mit Alen Berisa, Sevdije Demir, Nino Novakovic, Dunja Novakovic, Nazim Rahmoni, Nurijan Novakovic, Arben Zaja, Xhemalie Rahmoni

Idee: Djevdet BerisaKonzept, Produktion, Kamera, Ton, Montage: Franziska Wenzel

Ferner Traum – Junge Rom*nja in Niedersachsenein Film von Franziska Wenzel

in Zusammenarbeit mitTernengo Drom e Romengo – Roma-Jugendliche in Niedersachsen e.V.und Roma-Jugend Initiative Northeim

mit Unterstützung von Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover undRomane Aglonipe e.V.

in Kooperation mitDikhen Amen!

* „Gadjé“ bezeichnet die Gruppe, von der der Rassismus ausgeht (Gadjé = Nicht-Rom*nja), und nicht die Gruppe, gegen die diskriminiert wird. Gadjé-Rassismus ist also Rassismus, der von Gadjé gegen Rom*nja ausgeübt wird. Der Begriff beinhaltet außerdem auch nicht das rassistische Wort, welches gegen Rom*nja verwendet wird.

 

03.03.: Alfred Rose - Schöpfer synagogaler Gesänge in Hannover

Der hannoversche Historiker Dr. Peter Schulze beleuchtete am 03.03. das Leben und Alfred Roses, mit historischen Bild- und Tondokumenten in der Markuskirche Hannover. Alfred Rose war 36 Jahre lang, seit 1883, für die jüdische Gemeinde Hannover tätig. Als Leiter des Synagogenchores und Komponist wirkte er mit an der Gestaltung der Gottesdienste. Zugleich machte er sich einen Namen als Musikpädagoge und Herausgeber der weit verbreiteten Klavierschule Bisping-Rose. Der Norddeutsche Synagogalchor trug außerdem ausgewählte Kompositionen von Alfred Rose vor.

Gesang: Norddeutscher Synagogalchor
Leitung: Martin Lüssenhop
Vortrag: Dr. Peter Schulze

Diese Veranstaltung fand in Kooperation mit der Villa Seligmann statt.

 

Februar

 

23.02.: Theateraufführung КрилА / Flügel von Teatromania 2:0

Flügel - Eine dokumentarische Performance

"Wie sollte die Gesellschaft auf Krieg reagieren?" Diese Frage bildet das Zentrum der außergewöhnlichen Theateraufführung "КрилА / Flügel" die wir am 23.02. im Rahmen unseres Jubiläums erneut im Stadtteilzentrum zeigen durften. Regie füht Anton Telbizov und die jungen Schauspieler*innen sind Teil des Theaterstudios "Teatromania 2.0". Die Premiere dieses bewegenden Stücks fand vor einem Jahr am 22. Januar 2022 im Lister Turm im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Mut tut Gut" statt.

"Flügel" ist eine sehr berührende Performance, die von der Liebe der Schauspielenden zu ihrer Heimatstadt erzählt und wichtige Fragen der heutigen Realität aufgreift. Eine zentrale Frage des Stücks lautet: " Es thematisiert, wie junge Geflüchtete das Trauma des Krieges verarbeiten und gestärkt daraus hervorgehen. Der Regisseur basierte das Drehbuch auf den Empfindungen und Emotionen von Jugendlichen, um die Liebe jedes Schauspielers zu seiner Heimatstadt und seine Einstellung zum Krieg zu vermitteln.

Die Darsteller*innen, die größtenteils junge Geflüchtete aus der Ukraine sind, haben hervorragende Arbeit geleistet, um die Botschaft des Stücks zu vermitteln. Die Performance "Flügel" ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Theater Menschen zusammenbringen kann, um wichtige Themen anzusprechen.

„Teatromania 2:0“ ist ein modernes junges Theater, das immer auf der Suche nach neuen Formen und Mitteln des Dialogs mit dem Publikum ist. Das ursprüngliche Theater «Teatromania» wurde im Jahr 2011 in der Stadt Mariupol in der Ostukraine gegründet. Die Hauptrichtung seiner Arbeit ist das Studium moderner Probleme in Theaterproduktionen und die Entwicklung sozialer Projekte. Das Repertoire des Theaters umfasst Kammer-, Musical- und Autorenaufführungen.

Das Theaterstudio „Teatromania 2:0“ ist ein kreatives Zentrum für ukrainische junge Geflüchtete im Alter von 12 bis 20 Jahren, die während des Krieges in der Ukraine nach Deutschland gekommen sind. „Teatromania 2:0“ wurde vom Ukrainischen Verein in Niedersachsen e. V. initiiert.  Der Leiter des Studios ist Anton Telbizov, der seit 2011 der Intendant des Volkstheaters „Teatromania“ in Mariupol (Ukraine) war.

Die Inzinierung "КрилА / Flügel" ist eine Theateraufführung gespielt von Jugendlichen, die ihre Heimat verloren haben und aus der Ukraine flüchten müssten. Mit viel Ausdruck und Leidenschaft für das Theaterspielen umgehen die Jugendlichen jede Sprachbarriere und machen ihre Erfahrungen allen zugänglich.

Die Aufführung rührte das Publikum zutiefst an und löste eine starke emotionale Resonanz aus.

Wir freuen uns bereits auf das nächste Stück dieser talentierten Gruppe!

 

22.02.: Reichsbanner Gedenkveranstaltung

In der Nacht vom 21. auf den 22.02.1933 wurden Reichsbanner-Mitglieder, die eine SPD-Veranstaltung schützen wollten, aus dem Hinterhalt von der SA mit Waffengewalt angegriffen. Dabei wurden viele verletzt und Wilhelm Heese und Willi Großkopf wurden durch die Schüsse so schwer verletzt, dass sie verstarben. Karl Essmann starb später an den an diesem Tag erlittenen Verletzungen. Die Beisetzung von W.Heese und W.Großkopf 1933 war eine der letzten Großdemonstrationen gegen das NS-Regime, bevor alle demokratischen Verbände verboten wurden.

Das Gedenken an diesen Tag hat im Stadtteilzentrum Lister Turm eine lange Tradition. Zusammen mit dem Förderverein Lister Turm e.V. organisiert das STZ Lister Turm seit Langem die Gedenkveranstaltung und zusätzlich zur Kranzniederlegung ein kulturelles Rahmenprogramm.

In diesem Jahr jährte sich das Gedenken zum 91. Mal. Neben Grußworten von Birgit Ahrens (Geschäftsführung STZ Lister Turm) und Bala Ramani (Vorsitzender des Fördervereins Lister Turm e.V.) durften wir in diesem Jahr auch Cord Petersilie vom Reichsbanner für ein Grußwort begrüßen.

Schüler*innen der Musikschule Hannover spielte zwei ausgewählt Klavierstücke von in der Nazi-Zeit verbotenen Komponist*innen. Die „Prelude Nr. 2“ von George Gershwin (Anastasia Glowienka) und „D'un vieux jardin“ von Lili Boulanger (GuangZhuying Liu). Den Abschluss bildete das gemeinsame Spiel des Stückes „Remember“ von Claudia Zastrow (Karla Prante, GuangZhuying Liu und Max Quilitsch).

Wie bereits im letzten Jahr spielte das ukrainische Jugendtheater Teatromania 2:0 unter Leitung von Anton Telbizov (seit 2011 der Intendant des Volkstheaters „Teatromania“ in Mariupol) einen Auszug aus einem ihrer selbstentwickelten Theaterstücke. „Auf Wiedersehen Waffen“ ist das neuste Stück des Ensembles. Das ausdrucksstarke körperliche Spiel der jungen Schauspieler*innen erstsetzt fast vollständig die den sprachlichen Ausdruck. Kleine Szenen aus dem „Alltag“ sollen die Entwicklung der Waffen zeigen und das Thema Gewalt veranschaulichen.

Die Gedenkfeier endete nach einer Schweigeminute und den Kranz- und Nelkenniederlegungen am Stadtteilzentrum Lister Turm.

 

16.02.: Vortrag Mordanschlag Lister Turm 1933

Für ein demokratisches Miteinander heute und in Zukunft, ist es unerlässlich auch einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Denn es ist die Vergangenheit, die uns zeigt wohin rechtes Gedankengut, menschenfeindliche Einstellungen und eine Ablehnung der Demokratie führen können. Am 16.02.2024 beleuchtete der Historiker Dr. Peter Schulze die Ereignisse am Lister Turm vom Februar 1933.
In der Nacht vom 21. auf den 22. Februar 1933 verübten SA-Leute aus dem Hinterhalt einen Mordanschlag am Lister Turm. Männer der Reichsbanner-Schutzformation (Schufo) hatten eine SPD-Versammlung schützen wollen und wurden bei ihrem Eintreffen am Lister Turm mit 150 Schüssen angegriffen. Bei dem Überfall verstarben Willi Großkopf und Wilhelm Heese, viele weitere wurden verletzt. Nach einem Einblick in die Gründungsgeschichte des Verbands Reichsbanner und den politischen Vorbedingungen des Mordanschlages, stellte Schulze die Ereignisse des Abends vom 21.02.1933 ausführlich dar. Anhand von Karten konnte das Publikum nachvollziehen, wo sich die SA-Leute versteckt haben mussten, um von hinten auf die Schufo zu schießen. Anschließend ordnete Schulze die Ermittlungen und Reaktionen auf den Anschlag kritisch ein.
Der Trauerzug für die Verstorbenen am 25.02.1933 über den Klagesmarkt, mit etwa 40.000 Teilnehmenden, gilt als eine der letzten großen öffentlichen Veranstaltungen von Demokrat*innen und Antifaschist*innen in Hannover, vor der Machtergreifung der Nationalsozialist*innen im März 1933. Im anschließenden Publikumsgespräch wiesen Zuhörer*innen des Vortrags auf Parallelen zu aktuellen Ereignissen hin, wie der Demonstration von 35.000 Hannoveraner*innen im Januar 2024, nach Bekanntwerden geheimer Treffen Rechtsextremer.

Wir danken Dr. Peter Schulze für den aufschlussreichen Vortrag.

 

Januar

 

26.01.: Live-Multivisionsshow: Per Fahrrad von Vancouver nach Alaska

Am 26.1. berichtete der Reisejournalist und Fotograf Reinhard Pantke im Rahmen einer Multivisionsshow vor gut 100 interessierten Besucher*innen von seiner abenteuerlichen Reise von Kanada nach Alaska.

Von Vancouver an der Westküste Kanadas ging es zunächst auf die vielfältige und langgestreckte Insel Vancouver Island, die mit endlosen Stränden, urweltlichen Regenwäldern und idyllischen Dörfern begeistert. Es schloss sich eine 750 km weite Strecke auf dem einsamen Stewart Cassiar Highway in den Norden von British Columbia an. Reinhard Pantke erzählte von endlosen Weiten, Begegnungen mit wilden Bären und riesigen Waldbränden sowie von ungewöhnlichen Begegnungen mit Reisenden und Einheimischen, die man so nur in der Wildnis Nordamerikas erleben kann. Allein das Yukon Territory ist anderthalbmal so groß wie Deutschland, aber nur besiedelt wie eine Kleinstadt. Hunderte Kilometer ohne Orte und Einkaufsmöglichkeiten mit dem Fahrrad sind zwar eine echte Herausforderung, aber auch ein einzigartiges und unvergessliches Naturerlebnis. Nach einem Abstecher zu gewaltigen Gletschern, Berglandschaften und Regenwäldern entlang der Inside Passsage setzte sich die Tour auf den Spuren der Glücksritter in die legendäre Stadt Dawson City am Yukon River fort.
Der Weg nach Tuktojaktuk, dem nördlichsten Ort, den man in Kanada über eine Straße erreichen kann, wurde beeinträchtigt durch enormen Waldbrände und das Fahrrad konnte ausnahmsweise nicht per Fahrrad gefahren werden. Auf der Zielgeraden nach Anchorage, wo das Abenteuer nach fast 5.000 km endete, zogen mystische Orte wie verlassenen Minenstädte sowie riesige Nationalparks Pantke in ihren Bann. Flugaufnahmen des Wrangell-St.-Elias-Nationalparks und vom Prince-William-Sund werden Sie ebenso beeindrucken, wie alle weiteren Einblicke in die atemberaubende Welt Kanadas und Alaskas.

Wir danken Herrn Pantke für seinen spannenden multimedialen Bericht und freuen uns auf seinen Nächsten, den er voraussichtlich am 24.1. halten wird und seine Reiseerlebnisse  „6.500 km per Fahrrad zum Nordkap und zurück“ zum Gegenstand hat.

 

23.01.: Vortrag und Gespräch: Antisemitismus - Kontinuitäten und jüdische Lebensrealitäten

Die Zahl antisemitischer Angriffe, Übergriffe und Hasskommentare in Deutschland und global verzeichnet einen dramatischen Anstieg. Seit des Hamas Überfalls auf Israel steigt die Zahl der dokumentierten antisemitischen Vorfälle stark an. Jüdinnen und Juden in Deutschland sehen sich mit verbalen Attacken, Sachbeschädigungen und körperlichen Angriffen konfrontiert, vermehrt an Orten ihres Alltags wie der Nachbarschaft, ihrem Arbeitsplatz oder an Hochschulen.

Auch in Hannover gibt es immer wieder antisemitische Vorfälle. So wurde am 24.10.2023 der neue offene Begegnungsort "OPEN" im Freizeitheim Vahrenwald mit antisemitischen Parolen beschmiert. Zusammen mit dem Freizeitheim Vahrenwald haben wir uns also entschieden eine bereits geplante Veranstaltung zum Thema Antisemitismus in Kooperation im OPEN zu veranstalten. Der Jahresanfang steht im Stadtteilzentrum Lister Turm traditionell im Zeichen der politischen/demokratischen Bildungsarbeit.

Mit Konstantin Seidler wollen wir über aktuelle Erscheinungen und Kontinuitäten von Antisemitismus in Deutschland und Hannover ins Gespräch kommen. Nach einem inhaltlichen Einsstieg und einer Definition von Antisemitismus konnten die Gäste im Anschluss einiges über jüdische Lebensrealitäten in Hannover erfahren.

 

13.01.: Interkulturelles Weihnachtsfest

Unter dem Motto „Fürchtet euch nicht“ kamen am 13.01.2024 etwa 350 Menschen verschiedener Kulturen, Konfessionen und Religionen in der Matthäuskirche zusammen, um gemeinsam zu feiern. Das interkulturelle Weihnachtsfest wurde bereits zum zweiten Mal gemeinsam mit dem Stadtteilzentrum Lister Turm veranstaltet.

Das Programm begann mit einem interkulturellen Gottesdienst, bei dem Pastorin Nathalie Burfin in einem Dialog mit Myriam Abdel-Rahman Sharif (Buddhistin) und Dr. Hamideh Mohagheghi (Muslima), Vertreterinnen des Rates der Religionen Hannover, die wichtige Rolle gegenseitiger Unterstützung angesichts aktueller Krisen betonte. „Es ist nicht alles verloren, solange es Solidarität zwischen und unter den Menschen gibt“, äußerte sich Dr. Mohagheghi.

Auch in den anschließenden Grußworten von Monica Plate (Bürgermeisterin Landeshauptstadt Hannover), Thorsten Baumert (Bezirksbürgermeister List-Vahrenwald), Swantje Henrike Michaelsen (Abgeordnete des Bundestages) und Adis Ahmetovic (Abgeordnete des Bundestages) wurde hervorgehoben, wie wichtig das Engagement für und miteinander ist.

Ein interkulturelles Buffet, an dem sich viele Einrichtungen und Ehrenamtliche beteiligt haben, sorgte vor Beginn des kulturellen Programms für das leibliche Wohl.

Eingeleitet wurde dieser Teil des Abends von einer Tanzgruppe der liberalen jüdischen Gemeinde. Nachdem diese die Bühne verlassen hatten, fanden sich die Gäste auf einmal im Dunkeln wieder. Nach einem Moment der Stille erklang aus der Dunkelheit eine Stimme: „Ich fürchte mich davor, allein zu sein“. Kurz darauf leuchtete in einer anderen Ecke ein kleines Licht auf und jemand antwortete „Du bist nicht allein, ich bin für dich da“.
Nach und nach wurden weitere Sorgen, Ängste und Befürchtungen genannt. Die Angst vor Veränderung, die Angst nicht gut genug in der Schule zu sein, die Angst, nicht gemocht zu werden. Jede Befürchtung wurde mit Zuspruch und Ermutigung erwidert, begleitet von einem (Handy)Licht, sodass am Ende die Kirche wieder etwas erleuchtet war. Diese Aktion war keine einstudierte Performance, sondern wurde unter Anleitung von Mitarbeitenden des Stadtteilzentrums, von den Gästen selbst durchgeführt. Das Gefühl, mit Ängsten nicht alleine zu sein und in der Gemeinschaft Unterstützung finden zu können, wurde so für alle greifbar.

Ayda Kirci brachte diese Stimmung mit dem Song „Love in the Dark“, begleitet von Helge Adam am Kalvier, zum Ausdruck und animierte die Teilnehmenden zum Mitsingen. Auch die von ihr unterrichteten Schülerinnen berührten im Anschluss das Publikum. Die drei jungen Sängerinnen sind Teil des Projekts „Hannover Voices“, welches Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit und ohne Migrationshintergrund die Teilhabe an qualifiziertem Gesangsunterricht ermöglicht. Hannover Voices ist ein Kooperationsprojekt des Diakonischen Werkes Hannover mit der Sängerin Ayda Kırcı und der Staatsoper Hannover.

Die Ermutigung zu mehr Solidarität und das Gefühl Teil einer Gemeinschaft zu sein, konnten Gäste auch symbolisch mit nachhause nehmen. Das Stadtteilzentrum Lister Turm verteilte zum Abschluss kleine bunte Edelsteine an die Gäste, die „genauso bunt und vielfältig sind, wie wir als Gesellschaft“, wie eine Mitarbeiterin des STZ formulierte.

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10.05.2024 bis 12.05.2024

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